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Eva Klesse (Schlagzeug) und ihr Quartett

Donnerstag, 07.05.2015; 20:00 Uhr

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Mit ihrem jungen Quartett hat Eva Klesse ihr musikalisches Zentrum gefunden. Die jungen Musiker entfalten eine besondere, mitreißende Dynamik  – vielleicht deshalb, weil es der Bandleaderin gelingt, ihre unterschiedlichen Temperamente zu integrieren. Während der Pianist Philip Frischkorn einen klassischen und romantischen Einfluss ins Spiel bringt, schöpft der Saxophonist Evgeny Ring seine Expressivität aus den Kraftquellen des Jazz. Der Bassist Robert Lucaciu öffnete die Räume in Richtung freie Improvisation.

Doch damit sind allenfalls hervorleuchtende Charakteristika benannt. Im Spiel dieses Quartetts spiegelt sich das eine im anderen. Die Stimmen verdichten und entflechten sich, finden in Duo-Konstellationen, als Trio und immer wieder als komplette Gruppe zusammen. Das Besondere verbirgt sich im scheinbar Unspektakulären, in der Sensibilität und Souveränität, mit der die Schlagzeugerin Eva Klesse an den modernen Jazz angeknüpft und mit ihrem Quartett neues Terrain betritt. Sie überrascht, weil sie sich als Bandleaderin nicht mit Schlagzeugsoli der hergebrachten Art in Szene setzt, sondern mit ihrem vielschichtigen Spiel ständig präsent ist. Sie weiß das Quartett zu inspirieren, ihm eine Richtung zu geben und dabei allen Beteiligten größtmögliche Freiheiten einzuräumen.

Eva Klesse, die mit "Xenon" 28-jährig ihr Debütalbum vorlegt, ist in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen, hörte im Elternhaus Klassik, spielte anfänglich Pop- und Rockmusik und begann sich während ihrer Gymnasialzeit für den Jazz zu begeistern. 2005 kam sie nach Leipzig, wo sie allerdings zunächst nicht Musik, sondern Medizin studierte. Doch bereits am Tag ihrer Immatrikulation traf sie Verabredungen für eine erste Band. Sie fand heraus, dass sich Medizin und Musik nicht nebeneinander fortführen ließen – nicht mit ihrer Ernsthaftigkeit und ihrem Anspruch. Da sich die Liebe zum Jazz als stärker erwies, wechselte sie zunächst an die Musikhochschule in Weimar, dann an die in Leipzig, wo sie in Heinrich Köbberling den für sie idealen Lehrer fand. 2013 schloss sie ihr Studium ab –  für Eva Klesse ein magisches Jahr: sie stellte ihr Quartett zusammen, wurde mit dem Leipziger Jazznachwuchspreis ausgezeichnet und spielte mit ihrer Band bei den Leipziger Jazztagen.

Eva Klesse betont, wie wichtig es ihr ist zuzuhören, mit den Mitgliedern ihrer Band zu kommunizieren und zu interagieren, Musik gemeinsam entstehen und wachsen zu lassen. Bei ihren Kompositionen folgt sie immer zuerst einem emotionalen Impuls. Mal ist es Melancholie, mal Wut, mal Überschwang, niemals Gleichgültigkeit. Auch wenn sich das Spiel oft federleichtleicht entfaltet, mit diesem Debütalbum wird kräftig angeklopft.

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Hörbeispiele, weitere Infos zu den Musiker...

evaklesse.de