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Revolutionär einer neuen Tonalität - Klavierabend mit Werken von Aleksandr Skrjabin

Donnerstag, 24.09.2020; 20:00 Uhr

Der russische Komponist Alexandr Skrjabin (1872-1915) gilt in der Welt der Klaviermusik als Exzentriker. Seine Werke zählen zu den pianistisch anspruchsvollsten und begeistern durch ihre Emotionalität, ihre Radikalität, ihre Wucht.

Skrjabin war der Sohn eines aus dem Militäradel stammenden Juristen und Diplomaten. Seine Mutter, eine Konzertpianistin, starb ein Jahr nach seiner Geburt. Er wuchs hauptsächlich bei seiner Tante Ljubow Skrjabina auf. Diese erteilte ihm auch den ersten Klavierunterricht, denn schon als Kleinkind zeigte sich seine große musikalische Begabung (bereits im Alter von fünf Jahren konnte er am Klavier einmal gehörte Melodien nachspielen sowie improvisieren).

Von 1888 bis 1892 studierte Skrjabin am Moskauer Konservatorium Komposition bei Anton Arenski und Sergei Tanejew sowie Klavier bei Wassili Safonow. 

Er galt als außergewöhnlich guter Pianist, der später ausschließlich seine eigenen Werke in der Öffentlichkeit spielte. Sein Ansehen als Komponist wuchs im Ausland und in Russland nach der Uraufführung der 3. Sinfonie am 29. Mai 1905 in Paris. Die Erstaufführungen der 5. Klaviersonate in Moskau sowie des Poème de l’extase in New York (1906) waren der Beginn eines „Triumphzuges“.

In seinen Werken strebte er die Überwindung der klanglichen Normen seiner Zeit an. Dazu entwickelte er den von ihm so genannten „Mystischen Akkord“ und komponierte polyphone Werke, die stilistisch dem musikalischen Impressionismus nahestehen. Von mystischen Ideen beeinflusst waren auch seine Versuche, verschiedene Sinneseindrücke miteinander zu verbinden, wie etwa Klang und Licht in einem eigens von ihm entwickelten „Farbklavier“. Diese Ansätze führten ihn zu dem Vorhaben, ein alle menschlichen Sinne ansprechendes, bewusstseinserweiterndes Gesamt-

kunstwerk zu schaffen, dessen Verwirklichung allerdings durch seinen frühen Tod verhindert wurde: Wenige Tage nach der New Yorker Premiere des Promethée mit Lichteffekten erkrankte Skrjabin an einer Blutvergiftung, der er kurze Zeit später erlag.

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